Eichsfeld. Die neue Technik löst den veralteten Analogfunk ab. Im Landkreis Eichsfeld ist inzwischen die Planungsphase für alle Standorte abgeschlossen. Mit dem neuen System werden alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) ausgerüstet. Die wichtigsten Vorteile der digitalen Technik: Das System ist abhörsicher. Es können Kurznachrichten versendet werden. Durch GPS ist eine genaue Positionsbestimmung der Helfer möglich. Nicht zuletzt zählt eine verbesserte Sprachqualität und sind die Funkgeräte kleiner und leichter. Der Trumpf aber: Digitalfunk bedeutet ein Netz für alle Rettungskräfte.

Den Hut auf bei dem gesamten Vorhaben hat die Bundesanstalt für den Digitalfunk der BOS. In Thüringen kümmert sich innerhalb des Innenministeriums eine Projektgruppe um die Einführung der neuen Technik. Wie Ministeriumssprecher Thomas Mau auf Anfrage erklärte, ist es vorgesehen, den Bereich der Polizeidirektion Nordhausen Anfang des Jahres 2013 in Betrieb zu nehmen.

Eine Steckkarte in den Räumen der Projektgruppe verdeutlicht den Ausbaustand. Unterschiedliche Farben kennzeichnen die einzelnen Bauphasen. Nachdem nach Abschluss der Planungsphase (Farbe Weiß) klar ist, wo eine Basisstation stehen muss, um die vom Freistaat bestellte Funkversorgung bereitzustellen, geht es an die Entwürfe und Ausführungen und sind die verschiedenen Genehmigungen einzuholen. In dieser Phase (Steckkartenfarbe Gelb) befinden sich nach Maus Worten im Landkreis Eichsfeld derzeit sieben Standorte.

Ein Standort im Kreis sei blau gekennzeichnet, erklärt Mau. Was bedeutet: Dort wird gebaut. Es entsteht das Fundament für den Container für die Funksystemtechnik, es erfolgen Elektroarbeiten und Arbeiten am bestehenden Sendemast des Mobilfunkbetreibers. Steht der Container und sind die nötigen Antennen am Sendemast installiert, ist die Phase rot erreicht. Dies hat nach den Angaben von Mau im Eichsfeld wiederum ein Standort erreicht. Die für den Landkreis noch nicht vorhandene Farbe Grün markiert , dass eine Mindestzahl von Basisstationen in einem Versorgungsbereich installiert ist und in Betrieb gesetzt wird.

 

Im Landkreis neun Stationen

Insgesamt sind im Eichsfeld neun Basisstationen geplant. Sämtliche Stationen würden in bereits bestehende Standorte der Mobilfunkbetreiber integriert, erläutert der Ministeriumssprecher. Ein Neubau sei nicht vorgesehen.

In ganz Thüringen baut der Freistaat gemeinsam mit dem Bund 178 Basisstationen auf. Ende Juli trugen auf der Steckkarte sämtliche Standorte die Farbe Gelb (Planungsphase begonnen beziehungsweise abgeschlossen). An 31 Standorten wird laut Mau gegenwärtig gebaut (Farbe Blau), in 71 Standorten ist die Funksystemtechnik installiert (Rot). Fünf Standorte befinden sich im Betriebszustand (Grün). Das betrifft konkret seit August 2009 das Stadtgebiet Erfurt.

Zum Jahresende sollen in Thüringen weitere 45 Basisstationen in Betrieb gehen. Das betrifft die Polizeidirektionen Erfurt, Gera und Jena. 2012 folgen laut Mau Saalfeld und Gotha. Anfang 2013 bilden Nord- und Südthüringen (PD Nordhausen und Suhl) den Abschluss.

Der Aufbau und Betrieb des Digitalfunks kostet den Freistaat bis in das Jahr 2021 rund 101 Millionen Euro. Die Summe würde nur die Landeskosten darstellen, unterstreicht der Ministeriumssprecher. Vorfreude herrscht derweil schon in der Polizeidirektion Nordhausen. Die neue Technik sei sehr von Vorteil und entspreche dann endlich den zeitlichen Gegebenheiten, betont Sprecherin Jeanette Schwahn-Witzenhausen. Sie verweist darauf, dass die Streifenwagen technisch bereits gerüstet sind. Zudem seien alle Beamten an den Handfunkgeräten geschult worden.